Das Neanderthal Museum in Mettmann sollte man als Geschichtslehrer in NRW, wenn es die Entfernung und die Unterrichtsplanung zulassen, unbedingt besuchen. Neben verschiedenen Führungen werden auch Workshops in der Steinzeitwerkstatt angeboten. Um die Schülerinnen und Schüler auf den Besuch des Neanderthal Museums vorzubereiten, könnten sich diese bereits vorab über den Neandertaler auf der Internetseite des Museums informieren. Hier werden kurz und knapp erste Informationen bereitgestellt.
Ist ein Besuch nicht möglich, bietet die Internetseite zahlreiche Einsatzmöglichkeiten im Unterricht. In einem älteren Beitrag über das Stationenlernen im Unterricht erwähnte ich bereits, dass auch bei einer Stationsarbeit jede Stunde ein Einstieg erfolgen sollte. Ein Einstieg könnte eine Stundenfrage beinhalten, die mittels eines Hörspiels den Schülern näher gebracht wird. Als Beispiel führte ich ein Hörspiel an, welches sich auf der Internetseite des Museums befindet. Mithilfe des Informationsmaterials an den verschiedenen Stationen sollte es dann den Schülern möglich sein, diese Frage zu beantworten. Es bietet sich an, einzelne Stationen zu erstellen, die Fragen beinhalten, die mithilfe der Internetseite zu beantworten sind. So könnte sich eine Station beispielsweise mit dem Aussehen des Neandertalers befassen.
Man muss nicht alles wissen. Man muss nur wissen, wo es geschrieben steht. Im Sinne des selbstständigen Erarbeitens von Lerninhalten nimmt der Medieneinsatz einen immer größer werdenden Stellenwert ein. Im Rahmen einer Projektwoche, die sich mit der Steinzeit oder etwa den Neandertalern speziell befasst, kann das Thema unter anderem mithilfe von Büchern, Filmsequenzen, Arbeitsblättern, Arbeitsheften, Sachgegenständen oder auch des Internets über einen längeren Zeitraum erschlossen werden. Erste Informationen über die Neandertaler sind auf der Internetseite des Museums schülergerecht und anschaulich bereitgestellt. Ist eine Projektwoche zu diesem Thema angedacht, so ist zu überlegen, ob die Lehrkraft den Steinzeitkoffer des Neanderthal Museums ausleiht. Auch Kurzvorträge lassen sich mithilfe der Museumsseite erarbeiten. Die Schülerinnen und Schüler können sich Notizen zu dem Aussehen des Neandertalers, den Werkzeugen und Waffen, der Lebensweise am Lagerplatz, dem Feuermachen oder der Ernährung machen und ihre gewonnenen Erkenntnisse in eigenen Worten wiedergeben. Natürlich bieten sich bei Internetrecherchen auch immer Partner- oder Gruppenarbeiten an. Die Art der Präsentation der Ergebnisse (Vorträge, Plakate,…) kann dabei ganz unterschiedlich sein. Manchmal bewirkt auch ein Quiz, dass sich die Schülerinnen und Schüler intensiv mit dem Lernstoff auseinandersetzen. Dafür reicht es aus, Fragen zu den auf der Internetseite aufgeführten Themen zu formulieren, die von den Schülerinnen und Schülern ausführlich oder mit richtig oder falsch beantwortet werden müssen.
Sicherlich gibt es noch weitere Einsatzmöglichkeiten im Unterricht, die ich nicht aufgeführt habe. Dennoch wird bereits deutlich, welches Potenzial strukturierte und schülergerecht aufgebaute Internetseiten haben können.
Es sollte aber immer im Hinterkopf sein, dass schließlich das selbstgesteuerte Lernen dazu führt, dass die Schülerinnen und Schüler Verantwortung für ihren Lernprozess übernehmen und ihr Lerntempo entsprechend selbst bestimmen.