Nicht immer ist es möglich, sich auf eine Vertretungsstunde vorzubereiten. Oftmals sieht der Lehrer erst vor der 1. Stunde, ob er an diesem Tag zur Vertretung eingesetzt wird. Dem abwesenden Kollegen ist es allerdings auch nicht immer möglich, Material für die Klasse zur Verfügung zu stellen. So muss man manchmal wirklich kreativ werden.
Natürlich können die Schülerinnen und Schüler für das jeweilige Fach üben und sich gegenseitig noch einmal bei Verständnisschwierigkeiten helfen, wenn dies die Unterrichtsthematik zulässt. Einige Schulen haben auch ein sinnvolles Vertretungskonzept erstellt, sodass die Vertretungsstunden effektiv genutzt werden können. Sollte dies aber nicht der Fall sein, möchte ich einige Möglichkeiten vorstellen, die Vertretungsstunde so zu nutzen, dass zumindest das Allgemeinwissen der Schülerinnen und Schüler überprüft und bestenfalls erweitert wird.
Zunächst besteht die Möglichkeit, auf fächerunabhängige Lehrwerke zuzugreifen, die von Autoren speziell für eine Vertretungsstunde erstellt wurden. Beispielsweise bietet das Lehrwerk von Arthur Thömmes „Die schnelle Stunde Allgemeinwissen: 30 originelle Unterrichtsstunden ganz ohne Vorbereitung (5. bis 10. Klasse)“ Anreize, wie eine Vertretungsstunde entspannt und zugleich kreativ gestaltet werden kann.
Auch verschiedene Internetseiten wie lehrerfreund.de geben kostenlose Anregungen, die leicht im Vertretungsunterricht umzusetzen sind. Natürlich bleibt es manchmal auch nicht aus, dafür nützliches Material besorgen zu müssen oder Arbeitsblätter zu kopieren.
Hin und wieder übe ich in Vertretungsstunden auch Diktate, wobei ich gerne die umfangreiche Diktatsammlung von Duden einsetze. Es kann nie schaden, wenn sich Schülerinnen und Schüler mit der Rechtschreibung auseinandersetzen und ihr Geschriebenes selbstständig kontrollieren. Vielleicht lassen sich zukünftig so auch Fehler vermeiden.
Gute Erfahrungen habe ich auch mit dem Buch „Quizduell“ zur gleichnamigen Fernsehsendung gemacht. Es ist möglich, verschiedene Themenbereiche auszuwählen und entsprechend der zu vertretenden Jahrgangsstufe zu überlegen, welche Schwierigkeitsstufen angewendet werden können. Oftmals habe ich 10 bis 15 Fragen vorgelesen und die Schülerinnen und Schüler mussten sich in Einzelarbeit den Lösungsbuchstaben notieren, sodass am Ende mithilfe des Lösungsteils überprüft werden konnte, welche Antworten richtig oder falsch gewesen sind. Je nach Kenntnislage der Schülerinnen und Schüler können diese Antworten auch vertieft werden.
Toll sind auch die Quizkarten von „WAS IST WAS“, die themenbezogen jeweils 100 Fragen und Antworten bieten.
Je nach Jahrgangsstufe und Klassenzusammensetzung können auch Anti-Mobbing-Spiele durchgeführt werden. Diese habe ich auch immer gerne mit meiner eigenen Klasse ausprobiert, wenn Beleidigungen oder auch Fälle von Gewalt auftraten.
Für die kleineren Schülerinnen und Schüler finde ich auch die Minikrimis interessant, die ohne großen Kopieraufwand bearbeitet werden können.
Natürlich gibt es zahlreiche Möglichkeiten, Vertetungsstunden ohne großen Aufwand vorzubereiten, sodass Lehrer als auch Schüler einen Nutzen davon haben. Wenn der Lehrer bereits einige Vertretungsmaterialien für einen möglichen Einsatz kopiert hat, muss eine Vertretungsstunde keineswegs anstrengend sein, sondern kann auch gelegentlich beiden Seiten Spaß bereiten.