Mystery im Unterricht… Wer von uns löst nicht gerne Rätsel? Wahrscheinlich alle – bis auf die, die selten auf die Lösung kommen. 😉 Was gibt es denn dann motivierenderes im Unterricht, als Rätsel zu lösen? Die Schüler und Schülerinnen werden bei der Methode „Mystery“ herausgefordert, ihre eigenen Gedanken zu ordnen und zu verknüpfen, aber sie müssen auch miteinander kommunizieren und vernetzt denken, um ein optimales Arbeitsergebnis zu erreichen.
Zunächst werden die Schüler und Schülerinnen mit einem Fall oder einer Vorgeschichte informiert. Dies kann beispielsweise mithilfe eines Hörspiels (Hörspiel) erfolgen. In diesem Fall geht es um das Thema: Der „schwarze Tod“ als ständiger Begleiter – Wir erarbeiten die Ursachen und Folgen der Pest sowie Gegenmaßnahmen der Bevölkerung anhand eines Mysterys und erläutern die Auswirkung der Unkenntnis auf das Denken und Handeln. Daraufhin wird eine Leitfrage (Arbeitsblatt_Leitfrage) gestellt, die mithilfe von ungeordneten Informationskärtchen, den Mysterykarten (Mysterykarten), gelöst werden muss. Oftmals bietet es sich auch an, mehrere Leitfragen oder Fragen aufbauend auf die Leitfrage zu stellen (Arbeitsblatt_weiterführendes Material). Mithilfe der Informationskärtchen lernen die Schüler und Schülerinnen wichtige Informationen, die zur Lösung beitragen, von nebensächlichen Informationen zu unterscheiden.
Die Gruppenarbeit fördert die Sozialkompetenz der Schüler, denn sie müssen sich über die Inhalte austauschen und sich gegenseitig helfen. Auch hier gilt wieder: Mehrere denken effektiver als einer alleine. Besonders die Schüler und Schülerinnen, die im Unterrichtsgespräch eher zurückhaltend sind und Angst vor „falschen“ Antworten haben, können sich im Gruppenarbeitsprozess eher entfalten. Ebenso können Leistungsstärkere den Leistungsschwächeren Hilfestellungen geben. Sollten einzelne Gruppen dennoch Schwierigkeiten haben, die Leitfrage zu lösen, setze ich gerne Hilfekarten (Hilfekarte zur Lösung der Leitfrage) ein. Auf den Hilfekarten sind meist zusätzliche Informationen, Sprichwörter oder Bilder abgebildet, die Hinweise auf einzelne Kärtchen geben, ohne die Lösung direkt zu verraten (Bsp.: Hilfekarte_Frage 1, Hilfekarte_Frage 4). Somit erhalten die Schüler und Schülerinnen Sicherheit und sind weiterhin bestrebt, das Mystery zu lösen.
Die Mysterykarten sollten entsprechende Bilder enthalten, damit diese anschaulicher wirken. Dann ist es auch möglich, diese Bilder in den Hilfekarten aufzugreifen (aus urheberrechtlichen Gründen hier nicht möglich).
Indem besonders schnelle Gruppen, die das Mystery gelöst haben, zusätzliche Aufgaben bearbeiten, erfolgt eine Differenzierung (Material für die besonders Schnellen). Diesbezüglich erhalten diese Gruppen von mir meist die Aufgabe, Wörter, die das Stundenthema betreffen, mithilfe der Mysterykärtchen zu legen, sodass sie überprüfen können, inwieweit sie die bisher erworbenen Informationen anwenden und in Schlüsselbegriffe transferieren können.
Die Arbeitsergebnisse werden so aufbereitet, dass nach Beendigung der Arbeitsphase eine Gruppe vor der ganzen Klasse präsentieren kann. Für die Ergebnissicherung im Plenum hält jede Gruppe ihre Ergebnisse auf ihrem Arbeitsblatt sowie auf der vorgefertigten Folie (entsprechen dem Aufbau des Arbeitsblattes) fest. Die Gruppe, die ihre Ergebnisse vorstellt, legt die selbstbeschriebene Folie auf den OHP, sodass alle Gruppen diese mit ihren Aufzeichnungen vergleichen und gegebenenfalls auch ergänzen oder verändern können. Anschließend wird gemeinsam auf das Stundenthema geschlossen und die Überschrift auf dem Arbeitsblatt ergänzt.
Im Rahmen dieser Unterrichtsstunde erfolgte im Anschluss in Form eines Unterrichtsgespräches ein Gegenwartsbezug. Die Schüler und Schülerinnen wurden befragt, wie wir heutzutage auf uns unbekannte Krankheiten reagieren, und ob demnach das Denken und Handeln der mittelalterlichen Bevölkerung nachvollziehbar war.
Die Bilder wurden von Elisa Kannengießer gezeichnet. Vielen Dank dafür! 😉