Meine Schüler würden die Frage, ob mein Lehrerraum recht unordentlich ist, wahrscheinlich mit einem JA beantworten. Tatsächlich kämpfe ich immer wieder gegen mein persönliches Chaos an. Arbeitsblätter für erkrankte Schüler, Sitzpläne verschiedener Klassen, korrigierte Arbeiten, eingesammelte Schülerprodukte, Elternbriefe, Material für Gruppenarbeiten,… Natürlich in mehrfacher Ausführung… Alles liegt gefühlt auf 20 verschiedenen Stapeln. Manchmal blicke ich selbst schon nicht mehr durch 😉 Zum Glück sind meine Schüler da recht geduldig. Irgendwann wird sich auch der korrigierte Test des Schülers, der ihn letzte Stunde nicht mit nach Hause nehmen konnte, wieder auftauchen. Natürlich ist das kein Dauerzustand und es wirkt auch immer ziemlich unordentlich. Ordnung ist auf alle Fälle etwas anderes. Natürlich liegt das nur daran, dass wir das Lehrerraumprinzip verankert haben. Sonst hätte man ja nie die Möglichkeit, so viel anzusammeln. *lach*
Das Beitragsbild zeigt noch die „schöne“ Seite meines Lehrerraums. Auf der anderen Seite, der Fensterseite, stapeln sich auf der Fensterbank sowie auf einzelnen Tischen die ganzen Materialien. Einiges liegt im Regal. Wenigstens da herrscht Ordnung. Im Moment kommt aber noch hinzu, dass die Digitalisierung unsere Schule erreicht hat und somit sämliche Kabel (siehe Decke) verlegt werden müssen. Nun ist das Chaos noch größer als zuvor, da alle Materialien übereinandergestapelt sind.
Nichtsdestotrotz habe ich beschlossen, ein bisschen Ordnung zu schaffen und im Internet lange gesucht, um Ordnungssysteme zu finden, die für mich geeignet sind. Gibt man das Stichwort „Lehrerbedarf“ oder „Lehrermaterialien“ ein, wird einem doch recht viel Auswahl geboten.
Zunächst einmal habe ich mir Briefablagen für meinen Lehrerraum angeschafft. Allerdings habe ich schnell festgestellt, dass ich zwar einigen Kram sortieren und ablegen kann, aber irgendwie auch schnell den Überblick verliere. Aufgrund der Vielzahl der Klassen und Kurse kann ich auch nicht alles geordnet nach Klassenstufen unterbringen. Also, könnte ich schon, aber ich habe nur 10 Stück bestellt, sodass ich dazu übergegangen bin, die Briefablagen anderweitig zu verwenden. Dort lege ich nun Elternbriefe und Informationsmaterial zur Berufsorientierung oder Schülerarbeiten ab, die noch zu bewerten sind. Ganz glücklich hat mich das allerdings nicht gestimmt.
Aus diesem Grund habe ich nach einem Ordnungssystem gesucht, das übersichtliche Ablagemöglichkeiten für viele Klassen bietet. Ich habe mich schließlich für einen Hängeorganizer entschieden und bin auf den ersten Blick sehr zufrieden. Die einzelnen Taschen bieten mir genug Möglichkeiten, lose Arbeitsblätter für erkrankte Schüler oder korrigierte Tests nach Klassenstufen abzulegen. Diesen Hängeorganizer gibt es in verschiedenen Ausrichtungen. Ich habe mich aber für einen mit 30 Taschen entschieden, da ich mindestens immer 15 Lerngruppen unterrichte. Dies ist den Nebenfächern zu verdanken. Mithilfe von Adressetiketten habe ich den Hängeorganizer wunderbar beschriften können und kann nächstes Schuljahr diese Fächer auch ganz einfach erneuern. In der Praxis konnte ich diesen noch nicht so recht testen, da ich ihn am Freitag erst aufgehängt habe. Aber er sieht sehr stabil aus und bringt mir sicher etwas mehr Ordnung in meinen Lehreralltag.
Mich nervt es auch, dass Materialien für Gruppenarbeiten durcheinanderkommen. Vor allem, wenn ich Briefumschläge mit Materialien austeile, erhalte ich diese in einem schlechten Zustand zurück und es fehlen jedes Mal Teile. Normalerweise habe ich dann immer alle Briefumschläge in Klarsichthüllen gesteckt, aber auch da ist die Gefahr groß, Material zu verlieren oder zu vermischen. Nun habe ich Dokumentenmappen im A5-Format gekauft, die dies vermeiden sollen. Die verschiedenen Farben helfen den Gruppen, ihr Material schnell zu finden und es ist sogar möglich, die Dokumentenmappen zu beschriften. Letztlich passen diese auch wunderbar in die Briefablagen oder in den Hängeorganizer. Ich überlege aber tatsächlich, ob ich diese auch in A6 kaufe.
Man kann sich sicherlich vorstellen, dass ich nicht nur in der Schule mein kleines Chaos habe, sondern auch zu Hause. Bereits vor einigen Jahren habe ich in einem Blogbeitrag darüber berichtet. Früher habe ich immer alle Unterrichtsreihen in einem großen Ordner, nach Klassenstufe und Fach sortiert, in meiner Ordnerdrehsäule aufbewahrt. Momentan sind dort nur Materialien abgeheftet, die ich alternativ im Unterricht verwenden kann. Irgendwie hatte ich aber so nicht den richtigen Überblick und nahm mir stets die Unterrichtsreihe heraus, die am Ende nicht mehr vollständig im Ordner landete. Deswegen habe ich begonnen, alle Unterrichtsreihen jeweils in schmalen Ringordnern zu sammeln, die ich auch einfach mit in die Schule nehmen kann. Da diese beweglich sind, passen sie auch wunderbar in meine Lehrertasche. Und sie bleiben mittlerweile auch in diesen Ringordnern – nicht wie früher. Die Unterrichtsreihen lediglich dafür rausnehmen und dann wieder abheften, funktioniert bei mir doch nicht.
Ich denke, in den Sommerferien werde ich mir wieder die Zeit nehmen müssen, um alle verbliebenen Unterrichtsreihen in den Ringordnern abzuheften. Vielleicht finde ich für mein Arbeitszimmer oder meinen Lehrerraum auch noch das eine oder andere Ordnungssystem. Ich werde berichten!
Wenn ich mir meinen Beitrag so durchlese, bin ich wirklich überrascht, dass ich auch nach Jahren immer noch nicht meine Ordnung gefunden habe. Aber ich betone immer wieder, dass meine Wohnung nicht so chaotisch ausschaut – zumindest, wenn man die Tür zum Arbeitszimmer nicht öffnet. 😉