Nach sechs langen Wochen Ferien, in denen man natürlich nur faul auf der Haut gelegen hat, ging es nun wieder los. Der Start ins neue Schuljahr verlief fast wie erwartet. Einige Schülerinnen und Schüler mussten in einer Nachprüfung unter Beweis stellen, dass sie es verdienen, in die nächste Jahrgangsstufe versetzt zu werden und dann fand auch noch die erste Konferenz statt. Das heißt, es ging nicht eigentlich erst am Mittwoch, sondern bereits am Montag los. Hach, die Schüler haben es gut. 😉
Aber wir sollten uns nicht beschweren, denn irgendwann ist es selbst zu Hause zu langweilig und man schreit förmlich nach Arbeit.
Die Vorfreude auf meine eigene Klasse war schon recht groß. Nun sind die bereits in der 6. Klasse (die Zeit vergeht), aber bestehen leider nicht mehr in der Konstellation wie im 5. Schuljahr. Aus 29 Schülerinnen und Schülern wurden 21. Das hat Vorteile, aber ist auch irgendwie schwer zu verkraften. Im letzten Schuljahr stand bereits fest, dass die 5. Klassen geteilt werden müssen, weil es einige Wiederholer, aber auch Schüler und Schülerinnen aus anderen Schulen geben wird. Wir Klassenlehrer mussten entscheiden, wer in die neue Klasse kommt bzw. in seiner alten Klassen bleiben darf. Das ist nicht immer ganz einfach- vor allem, wenn man es gern jedem recht machen möchte. Aber wir wissen ja, dass dies utopisch ist. Wichtig war in erster Linie, wer mit wem befreundet ist und wem der Wechsel gut tun würde. Einige Lernende wurden auch bewusst getrennt, weil sie sich vom Lernen abhalten oder der Umgang miteinander für das Klassenklima nicht förderlich war. Somit musste ich zehn Schüler und Schülerinnen abgeben. ;-( Schmerzlich, aber es sind nun deutlich weniger in der Klasse und dementsprechend ist beispielsweise die Lautstärke erträglicher, kleinere Gruppen können gebildet werden und Vorträge ziehen sich nicht über Stunden hinweg. Ich darf nicht vergessen, zu erwähnen, dass somit auch die Korrektur der Klassenarbeiten schneller geht. 🙂 Aber irgendwann haben sich alle an die neue Situation gewöhnt, wachsen mit ihren neuen Klassenkameraden zusammen und der Alltag kehrt wieder ein.
Der Start in das neue Schuljahr bedeutet für mich 13 verschiedene Lerngruppen zu unterrichten und das verteilt auf fünf Fächer. Gut, dass man nach 1,5 Jahren bereits den größten Teil der Schülerschaft kennt, sodass das Namenlernen nicht allzu schwierig ist. Nur hin und wieder schleichen sich noch vereinzelt Fehler ein. Aber mit der Zeit wird auch das besser werden… Hoffe ich zumindest. 😉
Was gibt es noch zu berichten? Mmmh… Momentan bin ich auch mit der Berufsorientierung an unserer Schule beauftragt. Die Organisation habe ich bereits Ende des letzten Schuljahres übernommen und seitdem den Plan für dieses Schuljahr aufgestellt, sodass hoffentlich alles zur Zufriedenheit ablaufen kann. In den Ferien mussten Termine bestätigt und Kooperationspartner angeschrieben werden. Gut, dass meine Kollegin so eine gute Vorarbeit geleistet hat und somit das Konzept übernommen werden konnte. Im Moment erhalten alle 9. Klässer die Unterlagen für das dreiwöchige Praktikum, das im nächsten Jahr stattfinden wird.
Bilanz nach dem Start ins neue Schuljahr: Erkältung nach 1,5 Wochen…
Tja, nach 6 Wochen Ferien ist das Immunsystem wohl nicht mehr so stark strapazierbar und muss sich erst wieder an den „Virenherd“ Schule gewöhnen. Aber, solange ich hier noch schreiben kann, kann es wohl nicht so schlimm sein.
Demnächst versuche ich über Material zu den Stadtbewohnern im Mittelalter zu schreiben und diese auch hochzuladen. Aber es ist immer etwas umständlich, wenn Bilder aus urheberrechtlichen Gründen nicht verwendet werden dürfen. Ein Lehrer ist ja selten Künstler und Autor zugleich oder besitzt immer die Zeit, alle Materialien komplett selbst anzufertigen, sodass hin und wieder vorgefertigte Arbeitsblätter oder Textauszüge im Unterricht genutzt werden, die aber nicht online gestellt werden können.
Wer es gern etwas lustig mag, dem empfehle ich vor allem „Chill mal, Frau Freitag“ oder „Voll streng, Frau Freitag“.
Da es auch ein Leben außerhalb der Schule gibt, sollten die, die es spannend mögen, unbedingt von Joy Fielding „Das Herz des Bösen“ lesen.